Traumabewältigung

Krisenintervention/Stressverarbeitung nach belastenden Ereignissen

Dies sind Ereignisse außerhalb der normalen Alltags- und Berufserfahrung wie Überfalle, Naturkatastrophen, Gewalterfahrungen, schwere Verkehrsunfälle, die potenziell traumatisierend sind. Da solche Ereignisse i.d.R. unvermittelt und völlig unerwartet auftreten und mit Gefühlen von Hilflosigkeit, Entsetzen und Angst sowie einem erlebten Kontrollverlust einhergehen, ist häufig nichts mehr so, wie es vorher war.
Im Rahmen der Krisenintervention können Betroffene das Erlebte in Worte fassen und ihre Reaktionen benennen, die als unwirklich und fremd wahrgenommen werden, und die als völlig normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis erklärt werden.
Eine sehr zeitnah einsetzende Krisenintervention kann nach solchen Ereignissen Betroffene dabei unterstützen akuten Stress zu reduzieren, die Intensität der psychischen Belastungsreaktionen zu verringern, möglichen negativen Auswirkungen der potenziell traumatischen Erfahrung vorzubeugen sowie die emotionale Entlastung als auch die Verarbeitung und Erholung zu fördern.

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Die häufigsten Stress-Reaktionen

 

Gedanken:
Sich aufdrängende Erinnerungen, Schuldgedanken, Grübeln,
Selbstzweifel/-vorwürfe, Albträume, erhöhte Wachsamkeit,
Denkblockaden, Chaos im Kopf, Konzentrationsschwierigkeiten, …

Gefühle:
Angst, Wut, Hilflosigkeit, Unsicherheit, Niedergeschlagenheit, Schuld- und Schamgefühle, plötzliche Gefühlsausbrüche, emotionale Taubheit und das Gefühl von Fremdheit anderen auch nahestehenden Personen gegenüber,…

Körperempfindungen:
Schlafstörungen (Einschlaf- und/oder Durchschlafstörungen), Unruhe und Nervosität, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwitzen, Zittern, Atembeschwerden, Herzklopfen oder –rasen, Müdigkeit,…

Verhalten:
Vermeiden von Aktivitäten oder Situationen, die an das belastende Ereignis erinnern, Rückzug von anderen Menschen, Gereiztheit und unverständliche Reaktionen, Schweigen, vermehrter Alkohol- oder Medikamentenkonsum,…

Dies sind bisher nicht gekannte Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen, die unterschiedlich ausgeprägt auftreten können. Fast alle Menschen, die eine Extremstresserfahrung gemacht haben, zeigen diese Reaktionen.
Es sind normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis!
Für die Betroffenen ist es wichtig, sich dies einzugestehen. Eine Vermeidung erscheint zwar leichter und es so schnell wie möglich vergessen zu wollen ist verständlich. Dies ist jedoch keine Verarbeitung und keine Bewältigung. Es besteht das Risiko, dass sich diese Stress-Reaktionen zu einer posttraumatischen Belastungsstörung entwickeln, d.h. einer psychischen Erkrankung.

Für die Betroffenen ist es wichtig, unmittelbar nach einem Extremstressereignis professionelle Hilfe bzw. Unterstützung zu bekommen, um spätere psychische Folgen der traumatischen Erfahrung zu vermeiden.
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